Endlich bist du da, kleine Zuckerschnute!
Endlich bist du da, du kleine knautschige Zuckerschnute! Neun Monate mussten wir auf dich warten... und nun sind wir überglücklich, dass du so gesund und zuckersüß bist und könnten dich die ganze Zeit knuddeln und abknutschen!
Auf Facebook und Instagram habe ich die Geburt bereits letzte Woche verkündet. Aber mit dem Blog dauert es meist ein bisschen länger, da ich euch hier natürlich auch viel ausführlicher berichten kann und möchte, wie die kleine Knutschkugel nun zu uns gefunden hat. Einige von euch haben ja ziemlich mitgefiebert und wer die letzten Blogartikel gelesen hat, weiß bereits, dass die "Kleine" ein bisschen größer werden sollte und so war es nun auch. Vor genau zwei Wochen sollte es endlich soweit sein...
... ein geplanter Kaiserschnitt
Die letzten Wochen vor der Geburt waren nochmal ziemlich aufreibend... die Ärzte in der einen Klinik waren total aufgeregt, weil unsere Kleine wohl so groß werden würde. Sie wollten sie am liebsten zwei Wochen VOR ihrem Geburtstermin per Kaiserschnitt holen. Warum schon so früh konnten sie mir garnicht richtig erklären und ich schätze mal, das sie einfach nur auf Nummer sicher gehen wollten, dass ich nicht doch noch Wehen bekomme und ihren OP-Plan durcheinander bringe.
Die zweite Klinik war da viel entspannter. Wir hatten eine ganz unaufgeregte Oberärztin, die uns zwar auch zum Kaiserschnitt riet, aber uns einen Termin kurz vor dem eigentlichen Entbindungstermin geben konnte. Zwei Tage vor ihrem errechneten Termin sollte es dann soweit sein. Juna würde also per geplantem Kaiserschnitt auf die Welt kommen. Es ist wirklich merkwürdig, dass wir den Geburtstag unserer Tochter bestimmen sollten und vorher alles genau planen konnten. Aber da auch schon ihre große Schwester per (ungeplantem) Kaiserschnitt kam, weil sie mit ihrem Riesendickschädel von 40 cm nicht alleine den Weg gefunden hatte, wollte ich bei der zweiten Geburt kein Risiko eingehen. Jetzt wo wir wussten, wie groß diese kleinen Babys werden können. Und die unzähligen Ultraschalle zeigten diesmal alle ungefähr das gleiche Bild, die kleine Schwester hatte bereits zwei bis drei Wochen vor ihrem ET ganze 4,5 kg. Das sind immer Plusminus Angaben, aber jetzt im Nachhinein betrachtet, stimmten diese Angaben wohl...
Vor zwei Wochen war es dann soweit. Wir mussten gleich morgens um 5 Uhr los ins Krankenhaus. Die Große durfte das erste Mal bei ihrem Cousin schlafen, was sie großartig fand.
Es dauerte dann doch alles zuerst ewig, erst das CTG, dann umziehen, dann auf den Anästhesisten warten... Ich bekam dann eine Spinalanästhesie, und leider auch zu niedrigen Blutdruck, so dass mir ganz schlecht und schummerig wurde und ich dachte gleich ohnmächtig zu werden. Aber als die Ärzte mich dann stabil bekommen hatten ging alles relativ schnell. Mein Lybster durfte an meinem Kopfende sitzen, die Ärztin legte los und auf einmal hörten wir ein Gurgeln und quakiges Schreien. Leider dauerte es einige Minuten, bis sie uns die Kleine zeigten und mir die OP-Assistentin das kleine Bündel auf die Brust legte... ich wurde ganz nervös. Die Große bekam ich damals sofort auf die Brust gelegt, noch fast nass... und dieses allererste Bild hatte sich bei mir total eingebrannt. Unsere Zuckerschnute Nr. 2 hatten sie bereits angezogen und eine rosa Mütze aufgesetzt, als wir sie dann endlich sahen. Ich konnte sie garnicht richtig erkennen. Es ist alles nichts Schlimmes, aber trotzdem fehlt mir dieser erste Moment ein wenig. Da man bei einem Kaiserschnitt ja eh schon darauf verzichten muss, dass der Körper mit Endorphinen geflutet wird, war das einfach nochmal ein kleiner Dämpfer. Nichtsdestotrotz haben wir die Kleine dann überglücklich in die Arme geschlossen... wobei nicht mal das ging, weil die Schwestern noch vergessen hatten, mich loszubinden. Meine Hände waren noch angeschnallt, damit ich ihnen nicht vom OP-Tisch falle... Ihr Papa hat sie dann genommen und feste gedrückt! Und das Wichtigste: sie war gesund! Und hatte alles gut überstanden! Nur das zählt!
Und der Kaiserschnitt war wohl auch die richtige Entscheidung... sie wog tatsächlich über 5kg (5085 g), war 58 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 39 cm.
Willkommen kleine Juna!
Die nächsten Stunden konnten wir uns dann erstmal ganz entspannt kennenlernen und beschnuppern. Unglaublich wie gut Babys riechen! Hachja... die magischen ersten Stunden. Am Nachmittag konnten wir dann unser Familienzimmer beziehen und wir waren schon sooo gespannt, wie die große Schwester wohl reagieren würde. Sie kam am Abend noch mit ihrer Oma vorbei, rannte mit strahlenden Augen in unser Zimmer, drückte mir einen Blumenstrauß in die Hand und fragte, wo ihr Baby sei. Ganz vorsichtig, stubste sie sie an und musste ihr sofort ihr Geschenk (ein Piratenboot mit Rasselpiraten) überreichen. Zuckersüß! Immer wieder streichelte sie ihre kleine Schwester ganz vorsichtig. Ziemlich spät abends fuhren sie wieder zurück und die Große freute sich riesig, jetzt ein paar Tage bei Oma übernachten zu können.
Ich hatte im Vorfeld eine Riesenangst vor dem zweiten Kaiserschnitt. Ich wusste noch genau, dass ich nach dem ersten vor Schmerzen geheult hatte. Alles tat weh und ich konnte mich nicht einen Zentimeter selbstständig bewegen. Zum Glück merkte ich relativ schnell, nachdem die Betäubungsmittel langsam nachließen, dass es diesmal besser war. Ich konnte noch in der ersten Nacht alleine aufstehen. Natürlich auch unter Schmerzen, aber nicht unter unsäglichen Qualen.
Zwar konnte ich in der ersten Nacht keine fünf Minuten schlafen (denn die Schmerzen waren natürlich da, wenn auch nicht so schlimm), aber dafür hat unsere Zuckerschnute einfach mal acht Stunden durchgepennt und sich so richtig schön von dem großen Schreck erholt. Ich war froh, dass an dem Tag soviel los war im Krankenhaus und sich keine Schwester zu uns "verirrte" und tolle Ratschläge gab. Denn die sind meistens der Meinung, dass die Babys unbedingt alle vier Stunden trinken müssen, am besten wecken! Unsere Hebamme bestätigte mir später, dass es genau richtig war die Kleine schlafen zu lassen. Gerade Kaiserschnittkinder sind oft sehr unruhig nach der Geburt und das unsere sich ihre acht Stunden Schlaf geholt hat, war gut und ist eher typisch für entspannte Hausgeburtenkinder.
Home sweet home
Ich war froh, als wir endlich nachhause konnten. Dieses ganze Krankenhausding - morgens geweckt werden, hier nochmal Blut abnehmen, dort nochmal das Baby wiegen - wurde mir schnell zu viel.
Zuhause haben wir uns dann so richtig eingekuschelt und auch die Große freute sich, endlich wieder zuhause zu sein. Nun waren wir also zu Viert. Neun Monate wartet man und dann ist der Moment auf einmal da. Du weißt endlich, wie dieses kleine Wesen aussieht, kannst es hören und riechen.
Und Juna ist bisher super entspannt! Ihre große Schwester war schon so ein "Anfängerbaby" und eigentlich immer recht zufrieden. Aber ich würde fast sagen, little Juna toppt das nochmal. Die Zeit, in der Juna schläft, können wir allerdings auch gut gebrauchen. Denn so sehr sich die große Schwester auch freut, merkt man auch, dass es für sie doch eine ganz schön große Umstellung ist, plötzlich nicht mehr Einzelkind zu sein. Ab und an ist sie nämlich ganz schön verquer und weinerlich... aber da ihre kleine Schwester recht viel schläft, können wir einfach mehr mit der Großen spielen.
Ein erster Anflug von Alltag
Milla hatten wir die ersten zwei Monate nur getragen und garkeinen Kinderwagen gehabt... aber mit dem Zweiten ist einfach vieles anders...
Gleich in der zweiten Woche musste der Lybste wieder anfangen zu arbeiten und die Große wieder in den Kindergarten. Hätte mir jemand vor der Geburt erzählt, ich könnte nach einer Woche schon wieder raus, mit zwei Kiddies und durch den Park spazieren, hätte ich nur gelacht. Aber mit dem Zweiten wird man wohl einfach schneller wieder fit. Wir haben es tatsächlich einige Tage hintereinander geschafft, uns halbwegs fertig zu machen (Haare kämmen und schminken werden überbewertet) und fast pünktlich im Kindergarten anzukommen. Danach war ich zwar Schweiß gebadet, aber es ging bereits alles ohne Schmerzen. Die Narbe tat schon nach einer Woche kaum mehr weh.
Danach habe ich mich mit Juna allerdings sofort wieder eingekuschelt und musste dann zum Glück für den Rest des Tages nicht mehr raus. Das sie so schön entspannt ist, möchte ich nicht frühzeitig aufs Spiel setzen, in dem ich doch zuviel unternehme. Lieber alles ganz langsam angehen lassen.
Der Alltag wird uns früh genug wieder haben! Heute werde ich z.B. das erste Mal meine Nähmaschine mal wieder zum rattern bringen. Und hoffen, das Juna das Geräusch lieben wird ;)
Und dann, ganz allmählich, sind die nächsten Schritte und Schnitte dran. Ich bin gespannt, wie wir das nun alles so hinbekommen werden zu Viert!
Wie war das alles so bei euch? Ich weiß, dass hier einige dabei sind, die auch jetzt ihren Geburtstermin hatten oder demnächst haben... ich hoffe, dass auch bei euch alles gut gegangen ist?!
Lybste Grüße
Ronja